Was ist der Unterschied zwischen Helmen nach EN 397 und EN 12492?

Auf der Baustelle ist es wichtig, den richtigen Kopfschutz zu tragen. Die Wahl des richtigen Helmtyps für die jeweilige Aufgabe ist entscheidend, um sich vor verschiedenen Risiken zu schützen. Zwei weit verbreitete Helmnormen mit wichtigen Unterschieden in den Leistungsanforderungen sind EN 397 und EN 12492. Unternehmen verwenden zunehmend Schutzhelme nach EN 12492 zum Schutz vor seitlichen Stößen. Auf manchen Baustellen ist dieser Helmtyp mittlerweile vorgeschrieben.

Der Hauptunterschied zwischen den beiden Kopfschutznormen liegt im Verwendungszweck, der unterschiedliche Anforderungen mit sich bringt. Während die EN 397 die Anforderungen an Industrieschutzhelme spezifiziert, die in erster Linie Schutz vor herabfallenden Gegenständen bieten, behandelt die EN 12492 Helme für den Einsatz im Bergsport, bei dem die Gefahr von Schwingungen und wiederholten Rundumschlägen besteht.

EN 397 – Industrielle Schutzhelme

Diese Norm ist über 50 Jahre alt und die Tests werden ausschließlich an der Helmoberseite durchgeführt. Zur Stoßdämpfung ist ein Aufprall von 49 J auf die Helmkrone erforderlich. Außerdem wird ein Durchdringungstest mit einem 3 kg schweren konischen Schlagkörper aus 1 m Entfernung durchgeführt. Diese Norm enthält keine Anforderungen an seitliche, frontale oder hintere Aufprallkräfte, sondern lediglich einen optionalen seitlichen Steifigkeitstest. Dabei handelt es sich um eine langsame, progressive Kraftbelastung, gefolgt von der Messung der Verformung.

Darüber hinaus umfasst der Standard weitere Optionen wie Beständigkeit gegen geschmolzenes Metall und elektrische Isolierung für 440 V.

Die EN 397 enthält keine verbindliche Anforderung für Kinnriemen. Optionale Kinnriemen müssen sich bei einer Kraft von 150 – 250 N lösen.

EN 12492 – Helme für Bergsteiger

Helme, die der Bergsteigernorm entsprechen, werden einem Aufpralltest mit zwei 5 kg schweren Schlägern unterzogen. Ein halbkugelförmiger Schläger wird aus 2 m Höhe auf die Helmkrone fallen gelassen, ein flacher Schläger aus 0,5 m Höhe nach vorne, hinten und seitlich, wobei der Helm um 30° geneigt wird. In allen Fällen darf die durch den Hals des Helms übertragene Kraft 10 kN nicht überschreiten. Zusätzlich werden zwei Durchdringungstests mit einem 3 kg schweren spitzen Schläger in einem Radius von 50 mm um die Helmkrone durchgeführt, um sicherzustellen, dass der Schläger den Helm nicht berührt.

Kinnriemen sind für Helme gemäß EN 12492 vorgeschrieben. Das Rückhaltesystem wird getestet, um sicherzustellen, dass der Riemen bei einer Kraft von 500 N nicht reißt oder sich dehnt.

Obwohl sich die Norm auf „Bergsteigerhelme“ bezieht, werden Helme gemäß EN 12492 aufgrund der Art des gebotenen Schutzes auch für andere Arbeiten in der Höhe verwendet.

Für Helme der Norm EN 12492 gelten andere Anforderungen an die Halterung. Diese muss einen integrierten Kinnriemen enthalten, der unter Krafteinwirkung nicht reißt oder sich dehnt. Für Helme der Norm EN 397 ist ein Kinnriemen hingegen nicht vorgeschrieben. Ein optionaler Kinnriemen muss bei einer Krafteinwirkung zwischen 150 und 250 N reißen, um das Verletzungsrisiko des Trägers durch Hängenbleiben in Maschinen in einer industriellen Umgebung zu verringern. Helme der Norm EN 12492 verfügen außerdem über eine Innenschale zur Verbesserung des Seitenaufprallschutzes.

Da Helme immer häufiger beide Normen erfüllen müssen, hat JSP das Dualswitch™-System entwickelt, mit dem der Benutzer per Schalter zwischen den beiden Normen wechseln kann. Die Helme EVO®5 Dualswitch™ und EVO® Vista® Dualswitch™ sind vollständig geprüft und nach EN 397 und EN 12492 sowie der Elektronorm EN 50365 zertifiziert. Haben Sie noch weitere Fragen zum Kopfschutz? Werfen Sie einen Blick in unsere FAQ zum Kopfschutz ! Erfahren Sie mehr über unser Kopfschutzsortiment , einschließlich kompletter Helmsysteme und anschraubbarem Zubehör.


Can’t find what you’re looking for?

Contact Support