Sind Sie unsicher, welcher Norm Ihr Schutzhelm entsprechen muss? Die Normen sind regional unterschiedlich, daher ist es wichtig zu wissen, welche Norm Ihr Helm erfüllt. Wir listen einige der gängigsten regionalen und nationalen Schutzhelmnormen auf und erklären deren Unterschiede.
Welche unterschiedlichen Standards gibt es international?
Europa: EN 397:2012 – Industrielle Schutzhelme
Diese Norm ist über 50 Jahre alt und beinhaltet Aufpralltests, die ausschließlich auf die Helmoberseite beschränkt sind. Zur Stoßdämpfung ist ein Aufprall von 49 J auf die Helmkrone sowie ein Durchdringungstest mit einem 3 kg schweren konischen Schlagkörper aus 1 m Entfernung erforderlich. Diese Norm enthält keine Anforderungen an seitliche, frontale oder hintere Aufprallkräfte, sondern lediglich einen seitlichen Steifigkeitstest, bei dem eine langsame, progressive Kraftbelastung erfolgt und anschließend die Verformung gemessen wird.
Verschiedene Helmtypen werden in separaten europäischen Spezifikationen behandelt, während in anderen Regionen die Anforderungen für mehrere Helmtypen in einer einzigen Norm festgelegt sind.
USA: ANSI/ISEA Z89.1-2014 – Industrieller Kopfschutz
ANSI Z89.1 ist der amerikanische nationale Standard für industriellen Kopfschutz. Er legt verschiedene Typen und Klassen von Schutzhelmen fest.
Aufprall- und Durchdringungstests Typ I werden ausschließlich an der Helmoberseite durchgeführt. Die Kraftübertragungsprüfung erfolgt mit einer 8-Pfund-Masse. Zur Beurteilung der Durchdringungsfestigkeit wird ein 2,2-Pfund-Penetrator verwendet.
Helme des Typs II werden von oben, an den Seiten, vorne und hinten belastet. Eine 8 Pfund schwere Masse wird auf die Oberseite des Helms fallen gelassen. Der Helm wird auf eine 11 Pfund schwere Kopfform montiert und so fallen gelassen, dass er innerhalb einer festgelegten Testzone an den Seiten, vorne und hinten aufschlägt. Ein 2,2 Pfund schwerer Eindringling wird innerhalb derselben Testzone auf die Oberseite sowie an den Seiten, vorne und hinten fallen gelassen. Optionale Kinnriemen werden mit einer 22,2 Pfund schweren Masse stoßbelastet.
Drei Klassen beziehen sich auf elektrische Eigenschaften:
- Klasse G (Allgemein) – Getestet bei 2200 V
- Klasse E (elektrisch) – Getestet bei 20.000 V
- Klasse C (leitfähig) – Kein elektrischer Schutz
Australien und Neuseeland: AS/NZS 1801:1997 – Berufsschutzhelme
Diese Norm legt Anforderungen an Schutzhelme für den Einsatz in beruflichen Umgebungen wie Baugewerbe, Steinbruch, Schiffbau und Forstwirtschaft fest. Sie definiert drei Helmtypen:
Typ 1 – Allgemeine Industrieschutzhelme
Typ 2 – Helme für Arbeitsplätze mit hohen Temperaturen
Typ 3 – Helme zur Buschfeuerbekämpfung
Kanada: CSA Z94.1-15 – Industrielle Schutzkopfbedeckungen
Diese kanadische Norm legt die Leistungsanforderungen an Schutzkopfbedeckungen für Arbeiter in Industrie, Baugewerbe, Bergbau, Versorgungsunternehmen und Forstwirtschaft fest und bietet zudem Hinweise zu Auswahl, Pflege und Verwendung. Sie legt die Typen und Klassen von Schutzkopfbedeckungen je nach Gefährdung fest und gibt für jeden Typ und jede Klasse die entsprechenden Leistungsanforderungen und Prüfungen vor.
China: GB 2811-2019 – Schutzhelm
Diese nationale Norm der Volksrepublik China legt die technischen Anforderungen an Arbeitsschutzhelme, Prüfvorschriften und deren Identität fest. Diese Norm gilt für allgemein verwendete Arbeitshelme mit besonderen Leistungsanforderungen, die nur für Helme gelten, die an den entsprechenden Orten verwendet werden, wie z. B. Feuerbeständigkeit und seitliche Druckfestigkeit.
Internationaler Standard: ISO 3873-1977 – Industrielle Schutzhelme
Diese Norm zielt darauf ab, die Anforderungen an Industrieschutzhelme weltweit zu harmonisieren. In ihrer aktuellen Fassung wird sie jedoch selten beansprucht oder spezifiziert, obwohl die meisten Helme der Norm entsprechen. Da sie seit 1977 nicht mehr überarbeitet wurde, wurde sie durch Aktualisierungen regionaler Normen überholt. ISO 3873 wird derzeit überprüft und aktualisiert, um erneut veröffentlicht zu werden.
Kann ein Schutzhelm mehr als einen globalen Standard erfüllen?
Helme können mehrere regionale Normen erfüllen – beispielsweise kann ein Helm EN 397, ANSI/ISEA Z89.1, CSA Z94.1 und AS/NZS 1801 vollständig und ohne Konflikte entsprechen. Wählen Sie Helme, die mehreren Normen entsprechen, da sie eine Vielzahl wichtiger Funktionen abdecken und mehrfach und auf unterschiedliche Weise unabhängig getestet wurden. Haben Sie weitere Fragen zum Kopfschutz? Werfen Sie einen Blick auf unsere FAQ zum Kopfschutz ! Erfahren Sie mehr über unser Kopfschutzsortiment.