Arbeiten im Freien bei heißem Wetter birgt zahlreiche Risiken, darunter ultraviolette (UV-)Strahlung, Sonnenblendung und Hitzestress. Diese Risiken können durch das Tragen der falschen persönlichen Schutzausrüstung (PSA) noch verstärkt werden. Es ist wichtig, PSA zu wählen, die nicht nur vor Sonneneinstrahlung schützt, sondern auch für ein kühles und angenehmes Tragegefühl sorgt.
Augenschutz bei hellen Lichtverhältnissen
Die Augen sind besonders anfällig für UV-Schäden, die zu Sehstörungen, Katarakten und sogar Augenkrebs führen können. Helles Sonnenlicht und Sonnenblendung können die Sicht ebenfalls einschränken und das Unfallrisiko erhöhen – insbesondere bei der Arbeit in der Nähe von reflektierenden Oberflächen wie Wasser oder beim Bedienen von Maschinen.
So verringern Sie diese Risiken:
Verwenden Sie eine Schutzbrille mit UV-Filtergläsern. Sowohl klare als auch getönte Gläser bieten UV-Schutz.
Wählen Sie getönte Gläser für zusätzlichen Schutz vor Sonnenblendung und stellen Sie sicher, dass sie dennoch eine klare Farberkennung ermöglichen.
Bei der Verwendung von Netzvisieren (z. B. in der Forstwirtschaft) ist zu beachten, dass diese keinen UV-Schutz bieten. Unter dem Visier sollte zusätzlich eine UV-Schutzbrille getragen werden.
Forsthelme und Stirnschutzsysteme mit integriertem Augenschutz können zusätzlichen UV-Schutz bieten.
Kopfschutz für heißes Wetter
- Das Tragen eines Helms bei hohen Temperaturen kann unangenehm sein, aber die richtige Auswahl an Funktionen und Zubehör trägt dazu bei, den Hitzestress zu reduzieren und den Komfort zu verbessern:
- Verwenden Sie belüftete Helme, damit Wärme entweichen kann und sich weniger Schweiß bildet.
- Bei Helmen mit Innenfutter verbessert ein Aufhängungsgurt die Luftzirkulation, indem er Platz zwischen Kopf und Helmschale schafft.
- Wählen Sie, sofern erlaubt, einen hellen Helm. Weiße oder gelbe Helme reflektieren das Sonnenlicht, während dunklere Farben Wärme absorbieren.
- Nackenschutzkappen für Helme schützen den Nacken vor UV-Strahlung und können gemäß EN 13758-1 mit einem LSF von 50+ bewertet werden.
- Erwägen Sie kühlende Schweißbänder, die in Wasser eingeweicht und im Helm getragen werden können. Diese sorgen bis zu 10 Stunden lang für Verdunstungskühlung.
Weitere wichtige Überlegungen
- Machen Sie regelmäßig Pausen in schattigen Bereichen und stellen Sie sicher, dass immer Trinkwasser verfügbar ist.
- Fordern Sie die Mitarbeiter auf, während der Pausen ihre PSA abzulegen, um sich abzukühlen.
- Verwenden Sie Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor, um die exponierte Haut vor UV-Schäden zu schützen und das Hautkrebsrisiko zu verringern.
- Zum Schutz der Atemwege ist ein locker sitzendes Atemschutzgerät (PAPR) bei heißem Wetter im Allgemeinen angenehmer als eine eng anliegende Maske. Der Luftstrom aus dem Gerät trägt außerdem dazu bei, den Träger kühl zu halten.
- Die Wahl einer PSA, die sowohl Sonnenschutz als auch Komfort bietet, trägt dazu bei, das Risiko hitzebedingter Erkrankungen und Verletzungen zu verringern. Bewerten Sie stets die Bedingungen und wählen Sie Ausrüstung, die sicheres und komfortables Arbeiten im Freien ermöglicht.
Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:
- Wählen Sie eine Brille mit UV-Schutz – klare oder getönte Gläser, je nach Blendungsgrad.
- Tragen Sie immer einen zusätzlichen Augenschutz mit Netzvisieren.
- Wählen Sie zur Wärmereduzierung belüftete oder helle Helme.
- Verwenden Sie Helmzubehör wie Nackenschutz und kühlende Schweißbänder.
- Sorgen Sie für Zugang zu Wasser, Schatten und Ruhepausen.
- Schützen Sie die Haut mit Sonnenschutzmitteln und langer Kleidung.
- Verwenden Sie PAPR-Systeme für kühleren Atemschutz bei hohen Temperaturen.