Schutzhelme bieten Schutz vor herabfallenden oder aufprallenden Gegenständen. Der Aufprallschutz ist bei verschiedenen Helmtypen unterschiedlich.
Stoßdämpfungstests werden durchgeführt, um zu beurteilen, wie gut der Helm die auf den Träger übertragene Kraft beim Aufprall eines Gegenstands reduzieren kann. Durchdringungstests bewerten die Fähigkeit des Helms, den Träger vor scharfen oder spitzen Gegenständen zu schützen.
Zu den wichtigsten Unterschieden zwischen den wichtigsten EN-Normen zählen die Stellen am Helm, an denen Aufprall- und Durchdringungstests durchgeführt werden.
Die Industrienorm EN 397:2012 verlangt Stoßdämpfungs- und Durchdringungstests nur an der Helmkrone, während EN 12492:2012 und EN 14052:2012 verschiedene Tests für die Seite, die Vorder- und die Rückseite des Helms vorsehen.
Darüber hinaus gibt es wichtige Unterschiede hinsichtlich der Helmposition und der für jeden Test erforderlichen Aufprallenergie. Lesen Sie weiter, um mehr über Stoßdämpfungs- und Durchdringungstests für verschiedene Helmtypen zu erfahren.
EN 397:2012 – Industrielle Schutzhelme
Der Industriestandard für Schutzhelme umfasst Stoßdämpfungs- und Durchdringungstests bis zur Oberseite des Helms.
- Ein 5 kg schwerer halbkugelförmiger Schlagkörper wird aus 1 m Höhe auf die Helmkrone fallen gelassen. Dabei entsteht eine Aufprallenergie von 50 J. Die auf die Kopfform übertragene Kraft darf 5 kN nicht überschreiten.
- Ein Penetrationswiderstandstest wird mit einem 3 kg schweren konischen Schlagkörper aus 1 m Entfernung durchgeführt, der die Kopfform nicht berühren darf.
In dieser Norm ist kein Seitenaufpralltest vorgesehen, sondern nur ein seitlicher Steifigkeitstest, bei dem es sich um eine langsame, progressive Kraftbelastung handelt, gefolgt von der Messung jeglicher Verformung.
EN 12492:2012 – Helme für Bergsteiger
Die Norm für Bergsteigerhelme umfasst Stoßdämpfungstests an der Oberseite, an der Seite, an der Vorder- und Rückseite des Helms sowie Penetrationstests an der Oberseite des Helms. Die Stoßdämpfungstests werden mit zwei 5 kg schweren Schlägern durchgeführt.
- Ein halbkugelförmiger Schlagkörper wird aus 2 m Höhe auf die Helmkrone fallen gelassen, wodurch eine Aufprallenergie von 100 J entsteht.
- Ein flacher Schlagkörper wird aus 0,5 m Höhe auf die Vorder-, Rückseite und Seite des Helms fallen gelassen, indem die Kopfform um 30° geneigt wird, wodurch eine Aufprallenergie von 25 J entsteht.
- Bei allen Aufpralltests darf die übertragene Kraft 10 kN nicht überschreiten.
In einem Radius von 50 mm um die Helmkrone werden zwei Penetrationstests durchgeführt.
- Ein 3 kg schwerer spitzer Schlagbolzen wird aus 1 m Höhe fallen gelassen.
- Der Schläger darf die Kopfform nicht berühren.
Die Norm EN 12492:2012 legt auch Anforderungen an die Festigkeit von Rückhaltesystemen fest. Erfahren Sie hier mehr.
EN 14052:2012 – Hochleistungs-Industriehelme
Dieser Standard umfasst sowohl Stoßdämpfungs- als auch Durchdringungstests an der Oberseite, der Seite, der Vorder- und der Rückseite des Helms.
Der Stoßdämpfungstest wird mit einem 5 kg schweren halbkugelförmigen Schlagbolzen durchgeführt.
- Der Schlagbolzen wird aus 2 m Höhe auf die Helmkrone fallen gelassen, wodurch eine Aufprallenergie von 100 J entsteht. Die auf die Kopfform übertragene Kraft darf 5 kN nicht überschreiten.
- Der Schlagkörper wird aus 1 m Höhe von vorne, hinten und seitlich auf den Helm fallen gelassen, wobei die Kopfform um 60° geneigt wird. Dabei entsteht eine Aufprallenergie von 50 J. Die Verzögerung des Schlagkörpers darf 300 g nicht überschreiten.
Der Penetrationstest wird mit einem 1 kg schweren Klingenschlaggerät durchgeführt.
- Der Schlagbolzen wird aus 2,5 m Höhe auf die Helmkrone fallen gelassen. Der Schlagbolzen darf die Kopfform nicht berühren und die übertragene Kraft darf 5 kN nicht überschreiten.
- Der Schlagkörper wird aus 2 m Höhe seitlich, vorne und hinten auf den Helm fallen gelassen und dabei um 60° geneigt. Der Schlagkörper darf die Kopfform nicht berühren und die übertragene Kraft darf 15 kN nicht überschreiten.
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