Atemschutzausrüstung (RPE) in Bauumgebungen
Atemschutzausrüstung (RPE) ist in Baustellenumgebungen äußerst wichtig, wo Stäube wie lungengängiger kristalliner Quarzstaub (RCS) und andere schädliche Schadstoffe eine große Gesundheitsgefahr darstellen. Das Einatmen von Baustaub kann lebenslange, irreversible Krankheiten wie Silikose, COPD und andere Lungenerkrankungen verursachen. Schäden können unerkennbar sein, bis sich eine Lungenerkrankung entwickelt hat; dann ist es zu spät, sie rückgängig zu machen. RCS kann die Lunge auch nach Beendigung der Exposition weiter schädigen. Daher ist es wichtig, den richtigen Schutz zu verwenden, um die Exposition zu kontrollieren und das Einatmen gefährlicher Schadstoffmengen zu verhindern.
Zu den kieselsäurehaltigen Materialien gehören Beton und Zement, Steine wie Sandstein und Granit sowie Ziegel, Fliesen, Schiefer, Sand und Kies. Holzstaub, Glasfaserpartikel und Asbest sind weitere häufige Atemwegsgefahren auf Baustellen.
Was ist RPE?
Atemschutzgeräte schützen den Träger vor gefährlichen Stoffen, indem sie die Schadstoffe filtern und die Belastung auf ein sicheres Maß reduzieren. Atemschutzgeräte werden unabhängig geprüft, um sicherzustellen, dass sie wirksamen Schutz vor Schadstoffen bieten. Dabei werden strenge Tests hinsichtlich Leistung und Benutzersicherheit durchgeführt.
Zu den eng anliegenden Atemschutzmasken gehören Einweg-Atemschutzmasken , Halbmasken und Vollmasken , die durch eine dichte Abdichtung am Gesicht des Trägers Schutz bieten. Diese Arten von Atemschutzmasken müssen auf ihre Passform geprüft werden, um sicherzustellen, dass sie für den Träger geeignet sind und ihre Leistung erbringen.
Locker sitzende Atemschutzmasken verwenden ein motorbetriebenes System, um gefilterte Luft an die Kopfoberseite zu leiten. Dadurch entsteht eine Atmosphäre mit Überdruck, die das Eindringen von Schadstoffen verhindert. Aus diesem Grund eignen sich locker sitzende Atemschutzmasken für Träger mit bestimmten Gesichtsbehaarungen und bieten auch bei längerem Tragen einen höheren Tragekomfort.
Atemschutzmasken zum Schutz vor Partikeln werden auf ihre Filtrationseffizienz geprüft. So wird sichergestellt, dass das Material Partikel in der richtigen Menge filtert, um den Träger wirksam zu schützen. Die Filtrationseffizienz bestimmt die Filterklasse. Beispiele für gängige Partikelfilterklassen sind:
Einweg-Staubmasken – EN 149
- FFP1 (mind. 80 % Effizienz)
- FFP2 (mind. 94 % Effizienz)
- FFP3 (mind. 99 % Effizienz)
Partikelfilter für Halb- und Vollmasken (EN 143)
- P1 (mind. 80 % Wirkungsgrad)
- P2 (mind. 94 % Wirkungsgrad)
- P3 (mind. 99,5 % Wirkungsgrad)
Diese Klassen werden auch für Kombinationsfilter mit Partikelfilterelement verwendet (EN 14387). Kombinationsfilter können bei gleichem Wirkungsgrad einen anderen APF als reine Partikelfilter aufweisen. Es ist wichtig, sorgfältig zu prüfen, welcher Filtertyp für die jeweilige(n) Gefahr(en) erforderlich ist.
Gebläseluftfiltergeräte mit Haube oder Helm (EN 12941)
- TH1P (mind. 90 % Wirkungsgrad)
- TH2P (mind. 99 % Wirkungsgrad)
- TH3P (mind. 99,8 % Wirkungsgrad)
Jede Klasse stellt Anforderungen an die Dichtheit nach innen. Dabei wird die Fähigkeit der Atemschutzmaske geprüft, das Eindringen schädlicher Schadstoffe um die Gesichtsabdichtung herum zu verhindern. Bei Atemschutzmasken mit Gebläse wird dies durch die Verwendung eines Gebläsesystems erreicht, das eine Atmosphäre mit Überdruck erzeugt. Bei eng anliegenden Atemschutzmasken hingegen wird eine Abdichtung zum Gesicht des Trägers geschaffen, um Leckagen nach innen zu verhindern und Schutz zu bieten. Deshalb ist es wichtig, sicherzustellen, dass eng anliegende Atemschutzmasken, zu denen Einweg-Atemschutzmasken, Halbmasken und Vollmasken gehören, richtig sitzen und nur glatt rasiert getragen werden.
Neben der Wirksamkeit und Dichtheit wird bei eng anliegenden Atemschutzmasken auch der Atemwiderstand geprüft, um sicherzustellen, dass die Maske sicher und angenehm zu tragen ist und ausreichend Schutz bietet.
Atemschutzmasken werden von unabhängigen Prüfstellen bewertet und gemäß der PSA-Verordnung und den relevanten EN-Normen zertifiziert. Als Produkt der Kategorie III unterliegen Atemschutzmasken einer kontinuierlichen Produktionsüberwachung, um die Konformität sicherzustellen. Atemschutzmasken und ihre Verpackungen weisen Konformitätskennzeichnungen und Leistungsinformationen auf, sodass Anwender überprüfen können, ob die Produkte echt und der Gefährdung angemessen sind.
Kann ich stattdessen eine Gesichtsbedeckung oder eine medizinische Maske tragen?
Da die meisten von uns derzeit über Mund-Nasen-Bedeckungen und medizinische Masken verfügen, ist es verlockend, diese anstelle der erforderlichen Atemschutzmaske zu tragen. Diese ist zwar teurer und weniger leicht erhältlich, bietet jedoch keine ausreichende Filterung. Mund-Nasen-Bedeckungen und medizinische Masken sind nicht zum Schutz vor dem Einatmen gefährlicher Stoffe in einer Baustellenumgebung gedacht und stellen daher keine geeigneten Alternativen dar.
Mund-Nasen-Bedeckungen
Gesichtsbedeckungen sollen die vom Träger ausgeatmeten Tröpfchen auffangen und so die Umgebung schützen. Sie dienen nicht dem Schutz des Trägers und bieten keinen dichten Abschluss. Gesichtsbedeckungen gelten nicht als persönliche Schutzausrüstung (PSA) und müssen derzeit nicht den EN- oder ISO-Normen entsprechen.
Medizinische Masken
Medizinische und chirurgische Masken fangen ausgeatmete Tröpfchen auf, um die Arbeitsumgebung zu schützen, und bieten dem Träger zudem Schutz vor Flüssigkeiten, die mit der Maske in Kontakt kommen können. Diese Produkte erfüllen die Anforderungen der EN 14683 für medizinische Masken und gelten laut HSE nicht als PSA, wenn sie außerhalb von Gesundheitseinrichtungen getragen werden. Sie bieten zwar im Vergleich zu herkömmlichen Gesichtsbedeckungen einen erhöhten Schutz vor Tröpfchen, schließen jedoch nicht dicht am Gesicht ab, um ein Eindringen von Flüssigkeit zu verhindern, und sind nicht auf die für den Atemschutz in einer Baustelle erforderliche Partikelfiltration geprüft.
Welchen Atemschutz benötige ich gegen Baustaub?
Baustaub und Quarzstaub erfordern in der Regel eine Atemschutzmaske mit einem in Großbritannien festgelegten Schutzfaktor (APF) von 20 und einem Partikelfilter für ausreichenden Schutz. Dies kann durch eine Halbmaske mit P3-Filter, eine Einweg-Staubmaske FFP3 oder ein TH2P-Atemschutzgerät erreicht werden. Eine umfassende Risikobewertung muss durchgeführt werden, um weitere Gefahren für die Atemwege zu identifizieren und gegebenenfalls die Schadstoffkonzentrationen zu messen.