Wie kann ich sicherstellen, dass meine Atemschutzmaske passt?

Das Interesse an Atemschutz hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Aufgrund der Pandemie sind Atemschutzgeräte und luftgetragene Partikel zu gängigen Diskussionsthemen geworden. Daten von Google Trends zeigen, dass die Suchanfragen nach „Atemschutzgerät“ im Jahr 2020 stark anzusteigen begannen, im März einen Höchststand von 1900 % erreichten und erst jetzt wieder das Niveau vor der Pandemie erreichen (1). Das News on the Web Corpus zeigt, dass derselbe Begriff im Jahr 2020 4240 Mal in Nachrichtenartikeln erschien, im Jahr 2021 1132 Mal und Mitte Juni 2022 offenbar wieder ansteigt und 1065 Mal vorkommt, verglichen mit durchschnittlich nur 143 Vorkommen pro Jahr im vorangegangenen 10-Jahres-Zeitraum (2).

Trotz eines deutlich gestiegenen allgemeinen Bewusstseins bestehen weiterhin grundlegende Missverständnisse bei der Auswahl und Verwendung geeigneter Atemschutzgeräte. Die üblichen Verwirrungen bei der Wahl des Filters und beim korrekten Tragen einer Atemschutzmaske werden durch die unsachgemäße Verwendung medizinischer Masken und die Einführung nicht standardisierter Gesichtsbedeckungen noch verstärkt. Das Aufkommen von KN95-Masken auf dem europäischen Markt und der Missbrauch medizinischer PSA im Baugewerbe und in der Industrie haben Sicherheitswarnungen der Health and Safety Executive (HSE) ausgelöst, um die geeignete Verwendung der einzelnen Produkte zu klären.

Eng anliegendes Atemschutzgerät

Ohne zu verstehen, wie eng anliegende Atemschutzmasken funktionieren und wie sich Luft verhält, könnte man annehmen, dass jede Maske als Barriere wirkt, um die schlimmsten Gefahren zu filtern. Tatsächlich muss eine Maske jedoch dicht sitzen, um Filterwirkung zu gewährleisten. Luft ist flüssig, besteht hauptsächlich aus Gasen und nimmt den Weg des geringsten Widerstands. Wenn der Träger einer schlecht sitzenden Maske einatmet, kann Luft leichter durch kleine Lücken in der Gesichtsdichtung eindringen, als durch das Filtermedium.

Einweg-Staubmasken (FFP-Masken), Halbmasken und Vollmasken gelten als dicht schließende Atemschutzmasken. Diese Atemschutzmasken basieren auf einer dichten Abdichtung zwischen Maskenkörper und Gesicht des Trägers, um die eingeatmete Luft zu filtern. Ein gut sitzender Maskenkörper verhindert das Einatmen um die Gesichtsdichtung herum, d. h. die Luft kann nur durch die Filter gesaugt werden, wodurch der gewünschte Schutz gewährleistet wird.

IST DIE GRÖSSE WICHTIG?

Es gibt keine Einheitslösung für Atemschutzmasken. Jedes Gesicht hat eine leicht unterschiedliche Form und Größe, und die Maske muss genau auf die Gesichtszüge des Trägers abgestimmt sein, um eine wirksame Abdichtung zu gewährleisten. Atemschutzmasken sind in verschiedenen Größen erhältlich, um unterschiedlichen Gesichtsmaßen gerecht zu werden. Das Ausprobieren mehrerer Masken in unterschiedlichen Größen kann helfen, die passende Option zu finden.

Über 50 Jahre lang waren die einzigen verfügbaren anthropometrischen Informationen zur Größenbestimmung von Atemschutzmasken Messungen, die in den 1950er und 1960er Jahren beim US-Militär durchgeführt wurden. Die Daten zu den Gesichtsmaßen wurden verwendet, um geeignete Teilnehmer für Atemschutzmaskentests auszuwählen. Da Zhuang und Bradtmiller erkannten, dass die vorhandenen Daten für moderne Atemschutzmaskenträger nicht ausreichend repräsentativ waren, führten sie eine große anthropometrische Studie (3) durch, bei der sie Daten zu 18 Gesichtsmaßen sowie zu Größe und Gewicht von einer Stichprobe von 3997 Personen aus verschiedenen demografischen Gruppen erhoben.

Die Studie aus dem Jahr 2007 führte zur Festlegung von fünf Kopfformgrößen, die in der internationalen Norm ISO 16976-2, Atemschutzgeräte – Menschliche Faktoren – Teil 2: Anthropometrie, detailliert beschrieben sind. Die festgelegten Kopfformen sind Klein (S), Mittel (M), Groß (L), Kurz/Breit (S/W) und Lang/Schmal (L/N). Die Kopfformen S, M und L haben unterschiedliche Größen mit ähnlichen Gesichtsmaßen; die Kopfformen S/W und L/N basieren auf unterschiedlichen Maßen. Die neuen Daten ermöglichen eine verbesserte Auswahl repräsentativer Testgruppen für die unabhängige Bewertung und Zertifizierung von Atemschutzgeräten. Hersteller von Atemschutzgeräten können die festgelegten Kopfformen verwenden, um Atemschutzgeräte zu entwickeln und herzustellen, die einem breiteren Anwenderkreis eine effektive Passform bieten.

Passformprüfung

Eng anliegende Atemschutzmasken müssen auf ihre Passform geprüft werden, um sicherzustellen, dass der Träger mit der Maske gut abdichten kann. Die Passformprüfung muss bei der Auswahl einer Atemschutzmaske durchgeführt und danach regelmäßig wiederholt werden. Kein Arbeiter sollte eine Atemschutzmaske tragen, für die keine Passformprüfung durchgeführt wurde. Die Richtlinien empfehlen eine Wiederholungsprüfung alle zwei Jahre, eine jährliche Prüfung kann jedoch sinnvoller sein.

Bei der Dichtsitzprüfung wird die Passform eines bestimmten Atemschutzmaskenmodells und einer bestimmten Größe für einen bestimmten Träger beurteilt. Die Testperson setzt die Maske auf und absolviert eine Reihe von Übungen, um die Dichtheit des Gesichts zu testen. Die qualitative Prüfung ist eine subjektive Methode, bei der Lecks an der Dichtheit durch Geschmackssinn identifiziert werden. Sie ist für Einwegmasken und Halbmasken anwendbar. Die quantitative Prüfung verwendet objektive Methoden und liefert ein numerisches Ergebnis, das zeigt, wie gut die Maske dem Träger passt. Für Einwegmasken, Halbmasken und Vollmasken können verschiedene quantitative Prüfmethoden angewendet werden.

Nach bestandener Passformprüfung ist es wichtig, sicherzustellen, dass bei der Arbeit das gleiche Modell und die gleiche Größe getragen werden. Die Maske muss wie beim Passformtest korrekt sitzen. Seriöse Anbieter von Passformprüfungen bieten Schulungen zu Vorabprüfungen und Inspektionen an, die bei jedem Einsatz der Atemschutzmaske durchgeführt werden müssen.

ÜBERPRÜFEN SIE WEITER

Bei jedem Tragen der Atemschutzmaske muss eine Passformprüfung durchgeführt werden. Diese unterscheidet sich von einem Passformtest, einem deutlich kürzeren Vorgang, bei dem sichergestellt wird, dass die Maske richtig aufgesetzt und angepasst wurde. Die Methoden zur Passformprüfung variieren je nach Atemschutzmaskentyp, beinhalten aber immer das Blockieren der Filter, um Leckagen um die Dichtung herum zu prüfen. Diese kurze Prüfung stellt sicher, dass die Gesichtsmaske richtig sitzt, bevor der Träger den Gefahrenbereich betritt.

Gesichtsbehaarung und Bartstoppeln können die Wirksamkeit einer eng anliegenden Atemschutzmaske beeinträchtigen, da sie Lücken um die Gesichtsabdichtung herum verursachen. Obwohl menschliches Haar fein ist, ist es im Vergleich zu einem Feinstaubpartikel relativ groß und kann daher ein Leck verursachen, durch das gefährliche Partikel eingeatmet werden können.

Die Kompatibilität mit anderer Ausrüstung ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Wenn eine Atemschutzmaske mit zusätzlicher PSA getragen werden muss, müssen die Teile kompatibel sein, um den Schutz nicht zu beeinträchtigen. Für die Passformprüfung wird die Testperson mit der gesamten PSA und allen anderen Gegenständen ausgestattet, die während der Arbeit im Gesichts-, Kopf- und Halsbereich getragen werden. Dazu gehören Korrektur- und Schutzbrillen, Schutzbrillen, Gesichtsschutzschilde, Gehörschutz und jede andere Ausrüstung, die den Sitz der Maske beeinflussen kann. Die Verwendung kompatibler Produkte und integrierter PSA stellt sicher, dass der Atemschutz nicht durch andere Gegenstände beeinträchtigt wird und dass die Leistung zusätzlicher Schutzausrüstung nicht durch die Passform der Atemschutzmaske beeinflusst wird.

Selbst ein Atemschutzgerät der Spitzenklasse mit hocheffizienten Filtern nützt nichts, wenn es nicht richtig sitzt. Um sicherzustellen, dass das Atemschutzgerät seine Aufgabe erfüllen kann, ist es wichtig, die richtige Größe auszuwählen und die Passform testen zu lassen. Träger eng anliegender Atemschutzgeräte müssen im Bereich der Gesichtsabdichtung glatt rasiert sein und nach jedem Tragen der Maske eine Passformprüfung durchführen lassen. Wenn andere Ausrüstung zusammen mit der Maske getragen werden muss, muss diese kompatibel sein. Stichprobenmethoden aus den neuesten anthropometrischen Untersuchungen ermöglichen es Testlabors, repräsentative Probandengruppen zur Leistungsbewertung auszuwählen. Die Daten liefern den Herstellern Maß- und Größeninformationen, um das RPE-Design zu optimieren und so einer größeren Anzahl von Trägern eine effektive Passform zu bieten. Durch die Erweiterung der verfügbaren Größenoptionen und die Verwendung repräsentativerer Probengruppen bei Atemschutztests entwickelt sich der Markt weiter, um der vielfältigen Bevölkerung moderner RPE-Träger Schutz zu bieten.

GRÖSSE DES FORCE®8

JSP führte umfangreiche Untersuchungen durch, um die Entwicklung der Force®8-Reihe zu bewerten und zu unterstützen. Gesichtsmessverfahren und Spezifikationen, die in der Norm ISO 16976-2 beschrieben sind, sowie quantitative Passformprüfungsverfahren halfen dabei, repräsentative Daten zu erfassen, die zur Beurteilung der Passform der Atemschutzmaske verwendet werden konnten.

In einer ersten Studie mit 59 Personen wurde die Passform der Force®8-Halbmaske bei verschiedenen Gesichtsgrößen und -formen bewertet. Die Teilnehmer wurden zunächst vermessen, um die wichtigsten Gesichtsmaße zu erfassen, bevor sie für den quantitativen Passformtest eine mittelgroße Force®8-Halbmaske aufsetzten. Die Tests wurden von kompetentem, Fit2Fit-akkreditiertem Personal nach den in OC 282/28 beschriebenen quantitativen Passformtestmethoden mittels Umgebungspartikelzählung (Ambient Particle Counting, APC) mit einem TSI Portacount-Gerät durchgeführt. Es wurden weitere Untersuchungen durchgeführt, um die Studie mit einer größeren Stichprobe zu wiederholen. An der zweiten Studie nahmen 155 Teilnehmer teil, die ebenfalls eine mittelgroße Force®8-Halbmaske trugen und deren Passform nach der APC-Methode mit demselben Gerät getestet wurde. Die gesammelten Daten wurden analysiert und zur Bewertung der Passform der Force®8-Maske verwendet, um die Produktentwicklung so zu steuern, dass ein sicherer Gesichtssitz für ein breiteres Spektrum von Trägern gewährleistet wird.

Die Forschungsergebnisse trugen auch zur Erweiterung des jetzt verfügbaren Force®8-Atemschutzmaskensortiments bei. Neue Maskengrößen, die anhand der in ISO 16976-2 beschriebenen Kopfformen und der von JSP gesammelten Gesichtsmessdaten entwickelt wurden, bieten eine Passform für ein breiteres Spektrum an Gesichtsgrößen. Die Erweiterung des Force®8-Sortiments um die Maskengrößen Small (S) und Large (L) bietet eine Auswahl für diejenigen, denen eine mittelgroße Maske zu groß oder zu klein ist, um gut zu passen. Die neue Short-Wide (SW)-Maske bietet eine Alternative für diejenigen, denen eine Maske in den Größen Small oder Medium nicht passt. Diese Größe basiert auf leicht unterschiedlichen Gesichtsmaßen und kann daher für manche Halbmaskenträger eine bessere Passform als Masken in den Größen S oder M ermöglichen.

Weitere Informationen zur Passform von Atemschutzmasken finden Sie im JSP-Leitfaden für Atemschutz-PSA .

  1. https://trends.google.com/trends/explore?date=all&geo=GB&q=respirator
  2. https://www.english-corpora.org/now/
  3. Ziqing Zhuang & Bruce Bradtmiller (2005) Anthropometrische Kopf- und Gesichtsuntersuchung von Atemschutzmaskenträgern in den USA, Journal of Occupational and Environmental Hygiene

Can’t find what you’re looking for?

Contact Support